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Die Hatz der Katz

 

„Wenn’s dunkel wird, der Mond scheint hell,

beginnt für sie die Hatz.

Grazil, geschmeidig, wenn’s sein muß schnell,

so jagt sie, uns’re Katz.

Ein Mäuschen, unfreiwillig nur,

wurd’ dabei erkoren,

im Hof zu seh’n, auf weiter Flur,

sein Dasein ist verloren.

Winzig klein, dem Tod so nah,

Käse ließ es sputen,

gelb verlockend lag es da,

Genuß der letzten Minuten.

Zum Schlitz die Augen sich verengen,

den Körper starr gespannt,

dem Mäuschen wird’s das Ende bringen,

es hat’s noch nicht erkannt.

Langsam, zäh und Schritt für Schritt,

sie nähert sich dem Happen,

das Mäuschen schmaust, bekommt nichts mit,

die Falle wird zuschnappen.

Die Katz, sie schleicht, man kann’s nicht hören,

die Pfoten, Waffen, ganz sanft sie tasten,

die Maus lässt sich nicht stören,

heut’ wird die Katz bestimmt nicht fasten.

Dann geht’s ganz schnell, ein Sprung, ein Griff,

die Katz hat zugeschlagen,

man hört nur kurz 'nen Mäusepfiff,

dann hört sie auf zu nagen.

Die Katz zufrieden, genießt den Schmaus,

für heut’ ist sie der Sieger,

doch kommt bestimmt auch 'mal 'ne Maus, 

die dann entkommt dem Tiger.“

 

©️ Holger Spiecker